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Alles relativ? - Gedanken zur Relativitätstheorie - 12.06.2005
Das "Einstein-Jahr" 2005 hat mich dazu verleitet, 100 Jahre nach der Veröffentlichung
der speziellen Relativitätstheorie durch Albert Einstein eben über diese mal nachzudenken.
Die wenigsten wissen wirklich, was es damit auf sich hat und die
meisten von denen, die es glauben zu wissen, würden beim Erklären derselben
eingestehen müssen, dass sie es doch nicht verstanden haben. Ich will nicht behaupten,
dass dies bei mir anders ist und ich versuchs ja auch garnicht - aber denn noch habe
ich mir den einen oder anderen Gedanken zum Thema gemacht:
Also, man stelle sich vor, man sitzt einem Zug, der am Bahnhof steht. Der Zug
neben dem eigenen fährt plötzlich los. Wenn man nur diesen anderen Zug sieht,
ist man sich wider besseren Wissens nicht sicher, ob man sich selber bewegt
oder eben der andere Zug. Erst mit einem dritten Referenzpunkt (etwa dem
Bahnsteig, der Schiene o.Ä) kann man feststellen, was wahr ist. Dieses
Phänomen nennt sich Relativität. Genauso könnten wir die Frage stellen,
dreht sich die Erde um sich selbst, oder das Universum um die feste Erde? Da es
keinen festen Bezugspunkt gibt und geben kann, bleibt die Antwort im Relativen
verborgen - auch wenn wir Egozentriker auf der Erde wissen, dass es unlogisch
wäre, wenn sich das Universum um uns dreht :)
Noch ein interessantes Gedankenspiel: Einstein zufolge würde eine Uhr in einem Raumschiff,
das sich mit etwa 261.000 km/s bewegt (also 87% der Lichtgeschwindigkeit) nur
halb so schnell ticken, wie eine Uhr auf der Erde. Das heißt also auch, dass
sie noch langsamer ticken würde, wenn das Raumschiff fast Lichtgeschwindigkeit schnell
wäre. Nehmen wir also an, so ein Raumschiff fliegt nun eine Strecke von einem Lichtjahr.
Für uns Beobachter, die wir uns nicht mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, würde das
Raumschiff diese Strecke nach etwa einem Jahr zurückgelegt haben. Soweit so gut.
Aber für die Raumfahrer würde ja die Zeit viel langsamer verlaufen, sagen wir mal,
nur 1/100 so schnell. Das hieße doch dann, dass sie dieses eine Lichtjahr nicht in
einem Jahr, sondern nur in 3 Tagen und 16 Stunden zurückgelegt haben, was eben einer
Geschwindigkeit von der 100fachen Lichtgeschwindigkeit entspräche.
Je weiter man sich der Lichtgeschwindigkeit nähern würde, umso "schneller" würde es
den Insassen vorkommen - sie hätten den Eindruck, weitaus schneller als mit 1 c zu fliegen.
Das klingt doch toll - so kann man Überlichtschnell fliegen, ohne es wirklich zu tun
und somit die physikalischen Gesetze einhalten. Leider sind auf der Erde nach der Rücktour
von diesem Lichtjahr-Trip schon 2 Jahre vergangen, was den zurückgebliebenden also
auch nichts bringt, was einer Zeitersparnis entspräche.
Nun ja, bleibt nur die Erkenntnis, dass, wenn die Sonne explodieren würde, oder die gesamte
Menschheit den Planeten verlassen müsste, es nach meinen Überlegungen nicht schwierig sein dürfte,
etwa einen neuen Planeten in einem andern Sternensystem zu erreichen. Selbst
wenn dieser einige hundert oder tausend Lichtjahre entfernt ist. Wenn die gesamte Menschheit
dorthin fliegt mit nahezu Lichtgeschwindigkeit, können alle von der Relativität profitieren
und sich ein schönes Leben machen auf der langen kurzen Reise.
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