Zeitreisen - 12.06.2005

"Puh, erst die Relativitätstheorie in einem "Artikel" und jetzt auch noch Zeitreisen?"
"Der hat wohl nichts zu tun!"
Nun ja, äh, irgendwie stimmt das. Auch bin ich kein Physiker oder sonderlich begabter Naturwissenschaftler, aber ich bin ein Science-Fiction-Fan ("Oh!") und eben solche haben manchmal ganz tolle Ansätze für interessante Fragestellungen.

Zentrale Frage meiner Überlegungen ist natürlich "Kann es Zeitreisen geben?".

Anders als Naturwissenschaftler versuche ich diese Frage allerdings nicht über Formeln oder Ähnliches zu ergründen. Ich habe mir ein einfaches Gedankenexperiment überlegt:

Nehmen wir an, im Jahre 3000 wird die Zeitmaschine erfunden. Anfangs treten große Schwierigkeiten auf - das Ding frisst ne Menge Energie usw. Doch irgendwann schafft man es, einen Menschen durch die Zeit zu schicken. Nehmen wir als Zielzeitpunkt z.B den 11. September 2001. Jeder weiß, was da passiert ist, doch es gibt viele Mysterien um das Thema. Und für einen Zeitreisenden muss es unglaublich spannend sein, zu sehen, wie die 2 Flugzeuge in das World Trade Center krachen. Sofern dieser Zeitreisende sich nur in ein Café im 50. Stock eines Wolkenkratzers in sicherer Entfernung setzt und zuschaut, ist es soweit harmlos.

Schauen wir nun ins Jahr 4000. Die Zeitreisen sind natürlich längst zur "Normalität" geworden und es gab in den vergangenen Jahren viele Zeitreisende. Die meisten haben sich an die Regeln gehalten und nichts getan, was den Lauf der Geschichte ändern könnte. Auch das also Probleme die man in den Griff bekommen kann (vielleicht durch ne "Zeitpolizei" oder so).

Was aber ist, wenn man weitere Jahrtausende an Zeitreisen berücksichtigt? Meinetwegen im Jahre 10.000 oder 100.000 - dann müsste es bereits Milliarden von Zeitreisenden gegeben haben. Und alle (ok, viele ;)) wollen sich bedeutende Ereignisse in der Zeit anschauen. Da sie alle in eine beschänkte Anzahl gleicher Zeitpunkte zurückspringen müssten (etwa dem 11.9.2001), würden augenblicklich Milliarden Zeittouristen vor uns stehen. Das wäre nun wirklich irgendwie auffällig.

Die Tatsache, dass zu bedeutenden Ereignissen Niemand solche Menschenmassen entdeckt, beweist (!), dass es niemals Zeitreisen geben kann. Nicht in 1000 und auch nicht in 10000 Jahren. Schließlich wären Zeitreisen die einzige Möglichkeit, eines Informationsaustausches mit der "Vergangenheit" (unserer Gegenwart). Und sei dieser Informationsaustausch nur das Vorhandensein von Beobachtern der Zeit aus der Zukunft. Womit man so etwas "in der Zukunft" liegendes vom heutigen Standpunkt aus beweisen könnte.

Bedenken muss man allerdings, dass dies alles nur zutrifft, wenn das Universum als solches seinem Namen gerecht wird, d.h, dass Zeitreisende in ihrem eigenen Universum durch die Zeit springen und nicht jedes mal ein gänzlich neues Universum "erschaffen" wird, weil der Zeitreisende zwangsläufig etwas an den Ereignissen ändern wird. Wenn es aber nicht zutrifft, bedeutet es gleichzeitig, das Zeitreisen auch nicht möglich sind (oder nur in eine Richtung), da jede Zeitreise ein neues Universum startet, in dem die Zukunft aus der der Zeitreisende kommt, nicht so existieren wird und niemals mehr als eine Person in die gleiche Zeit (da sie dann augenblicklich in einem anderen Universum statt findet) springen können wird.


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